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Works > Paratextual Skin 

Exhibition at 4D Projektort, BBK Leipzig
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The term "paratext" refers to types of text for which it is unclear whether and how they belong to the "actual" literary work (e.g. subtitles, authors' names, prefaces, footnotes). Kay Yoon takes up this concept, transfers it to the spatial, and metaphorizes the paratext as the "outermost skin" of a work of art. The exhibited series of "Skin Fossils" contains images of scars and marks that have accumulated on the artist's body over time.



Mirrored, 2021, Mirror, PLA, Plastic Teeth, 50 x 120 cm
 

The True Space, 2020, PLA, Paper, 16.8 x 23 cm


The True, 2020, PLA, Metal, 17 x 23 x 10 cm


The True Body, 2020, PLA, Paper, 16.8 x 23 cm







Kay Yoon // Paratextual Skin

24.06. – 22.07.2021

Soft Opening: 24.06.,  16 – 21 Uhr

Öffnungszeiten: Fr, 25. und Sa, 26.06. 14 – 18 Uhr
regulär Di 13 – 17 Uhr, Mi & Do 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung

Ort: Projektort 4D des BBK LEIPZIG e.V., Tapetenwerk Leipzig, Haus B, Lützner Straße 91, 04177 Leipzig




“Never judge a book by its cover.”

Der Rahmen eines Bildes, das Cover eines Buches, die Türschwelle zwischen zwei Räumen, Trennwände in einem Haus, der Zaun in einem Garten — sie alle funktionieren als ergänzende Elemente des Zwischens in festgelegten Räumen und Einheiten. Sie stellen nicht nur die Unterscheidung von Innen und Außen her, sondern erzeugen auch einen Ort, an dem eine Transaktion von Bedeutung und Wertigkeit stattfindet. Man könnte sagen, dass diese Dinge nicht nur eine Trennung vornehmen, sondern diese Trennung gleichzeitig infrage stellen und ihre räumliche Ambiguität offenlegen, sodass es schwerer und schwerer wird festzustellen, was zum „main content“ eines Objekts oder Kunstwerks gehört, und was nicht.

Wenn wir die Objekte um uns herum wahrnehmen, so nehmen wir zuerst deren äußerste Oberfläche wahr. Es gibt einfach zu unterscheidende Grenzen und Trennlinien, die unsere Beurteilung der Welt stark beeinflussen; andere Grenzen sind weniger klar und wir müssen lernen mit einer Vielzahl von Unschärfen und fließenden Übergängen umzugehen. Die Entwicklung einer Grenze, oder Abgrenzung steht immer auch in reziproker Beziehung zu ihrer Gegen-Entwicklung: die Auflösung von Grenzen wird stets von Widerstand und Verteidigung jener Grenze begleitet. Die Abgrenzungen verschließen und öffnen sich in diesem stetigen Prozess auf immer andere Art und strukturieren sich neu. Räumliche Einheiten werden ausdifferenziert und verkleinern sich. Es wird immer schwerer sich von den zahlreichen Außeneinflüssen abzugrenzen. Der individuelle Körper wird oft als ein letzter möglicher Rückzugsort betrachtet. Selbst wenn dies zuträfe — ist nicht das Äußerste, die „Grenze“ zwischen Körper und Außen unsere Haut? Beurteilen wir Menschen nicht immer noch nach ihrer Hautfarbe?
In unserer Gegenwart wird es immer schwieriger der Multiplizität und Varietät von vielschichtigen Trennlinien und Grenzen gerecht zu werden, denn sie bergen zu viele mögliche Anschauungsmöglichkeiten: wo beginnt das Innen, wo das Außen, ist ein Cover Teil des eigentlichen Werks, oder etwas anderes? Was ist nun Teil der Identität dieses Menschen, wie bestimmt ihn sein Äußerstes?

Bücher, Gemälde, Körper, ganze Gesellschaften — jeder strukturierte Organismus und jedes System ist ein Stück weit definiert durch jene „InnenAußens“, durch den Paratext. In dieser Ausstellung, zeigt die Künstlerin in Form von Kunstwerken mehrere Paratexte, um deren Bedeutungen, Funktionen und Manipulationen zu untersuchen. Es wird unter anderem der Frage nachgegangen, wie in einer derartig multiperspektivischen und ausdifferenzierten Welt, Sinn und Inhalt gleichzeitig zwischen und in den Dingen produziert werden.
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“Never judge a book by its cover.”

A frame of a picture, a cover of a book, hinges of a door, a threshold between the rooms, partitions in the space, fences at the garden, they all intend to function as supplementary organs in places, not only dividing the inside and outside, but also being a place where transaction of significance occurs. But indeed, what they create is not the absolute concept of division, it is to add more layers of spatial ambiguity, making it more and more difficult to determine the ‘main content’ of an object or an art work.

We evaluate things through the perception of the outer surface of the world. There are more distinguishable borders that influence our judgment more strongly, but sometimes the borders are less clear, and we have to deal with a variety of overlaps - a development of a border is, however, again accompanied by a counter-development: the dissolution of borders is followed by the defense of the borders at various levels, the closure to the outside, and a new border structure. Space units are getting smaller and these serve as retreat areas from the numerous influences from the outside. The body is staged as the last possible retreat, where strictly controlled over entrances and exits. In modernity, where we cannot bear the meaning between the lines, because the lines are too layered: was the layer only like a frame, or a book cover, but even if the body is the last retreat area, what about the border was the skin? Don’t we still judge people by their colors?

Books, paintings, bodies, whole societies - every structured organism and system is somewhat defined by paratexts. In this exhibition, the artist shows various paratexts to investigate the meanings, functions and their manipulation and together to struggle how to read their authentic significance in this over-layered world.

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