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Works  >  Playframe for Transcendent Body
Metal, Hair, Wood and Sand, Variabel Dimension
Group Exhibition: Rroooaaarr!, Tiergarten Nürnberg









ENG

Urban geographic structures assign people to certain places for specific activities. Some of these places visibly bear witness to the regulation and conditioning of physical attestations within these urban structures. For example, the playground provides access to "nature" and allows children freedom of movement and play opportunities away from urban constraints.

The objects and equipment on most playgrounds have been designed for a specific use or function and thus have a prescriptive character. "Play" itself, however, can be understood as free, personality-dependent and intrinsically motivated. Nevertheless, most playgrounds are designed according to Victorian ideals of strictness and conceive of play as simply performing gymnastic exercises. Regardless of the culturally varying materials of the play equipments, their pragmatic form and their inherent physical hardness and resilience also convey an impression of brutality.

The zoo is a place that exhibits various species of animals, with each species assigned a specific area. Many of them are exotic animals that are not found in urban life. The zoo also provides a shelter in which "artificial" methods such as breeding programs, trying to preserve the biodiversity of wildlife. In the context of the zoo, the animal is no longer presented by man primarily as a subject of nature, but as a cultural asset. The modern anthropocentric perspective of "play" not only affects objects and equipment on children's playgrounds, it also affects domesticated animals that need physical activity in their confined enclosures.

The work "Playframe For Transcendent Body" refers to this perspective of "play" and shows the absurdity and brutality of "play installations" and their functionality. The work is in a cageright after the entrance to the zoo. The oversized hamster wheel, which is adapted to the size of a human being, is reminiscent of the object of a playground and can be regarded as aconceptually hybrid artefact that is in the area of tension between playful freedom, functionalism, humans and animals.

GER

Urbane geographische Strukturen weisen den Menschen bestimmte Orte für bestimmte Aktivitäten zu. Manche dieser Orte zeugen sichtbar von der Regulierung und Konditionierung von körperlichen Bestätigungen innerhalb dieser urbanen Strukturen. Zum Beispiel bietet der Spielplatz Zugang zu “Natur” und ermöglicht den Kindern Bewegungsfreiheiten und Spielmöglichkeiten abseits von städtischen Einschränkungen.

Die Objekte und Geräte auf den meisten Spielplätzen wurden für eine spezifische Nutzung oder Funktion gestaltet und haben damit verordnenden, vorschreibenden Charakter. „Spiel“ selbst, kann allerdings als frei, persönlichkeitsabhängig und intrinsisch motiviert begriffen werden. Trotzdem sind die meisten Spielplätze nach viktorianischen Idealen von Sittenstrenge konzipiert und begreifen Spiel als bloße Durchführung gymnastischer Übungen. Unabhängig von den kulturell variierenden Materialien der Spielgeräte, vermitteln ihre pragmatische Form und ihre naturgemäße physische Härte und Widerstandsfähigkeit auch einen Eindruck von Brutalität.

Der Zoo ist ein Ort, der verschiedene Tierspezies ausstellt, wobei jeder Spezies ein spezifischer Bereich zugewiesen wird. Viele davon sind exotische Tiere, die im urbanen Leben nicht vorkommen. Der Zoo stellt auch einen Schutzraum dar, in dem durch „künstliche“ Methoden wie Zuchtprogramme, versucht wird, die Artenvielfalt der Tierwelt zu erhalten. Im Kontext des Zoos wird das Tier vom Menschen nicht mehr vorrangig als Subjekt der Natur präsentiert, sondern als Kulturgut. Die moderne anthropozentrische Perspektive von „Spiel“ wirkt sich nicht nur auf Objekte und Geräte auf Kinderspielplätzen aus, sie betrifft auch die domestizierten Tiere, die in ihren begrenzten Gehegen, körperliche Betätigung brauchen.

Die Arbeit „Playframe für transzendente Körper“ nimmt auf diese Perspektive von „Spiel“ Bezug und zeigt die Absurdität und Brutalität von „Spiel-Installationen“ und deren Funktionalität auf. Die Arbeit befindet sich quasi in seinem eigenen „Gehege“, gleich hinter dem Eingang des Zoos. Das überdimensionale, an Menschengröße angepasste Hamsterrad erinnert dabei an das Objekt eines Spielplatzes und kann als konzeptuell hybrides Artefakt betrachtet werden, das sich im Spannungsfeld von spielerischer Freiheit, Funktionalismus, Mensch und Tier befindet.        
           
                                                                                                           
Text by Jonas M. Mölzer